Ich habe mir zu Hause selbst eine Kletterwand in den Flur gebaut. Für alle die sich mit ähnlichen Ideen beschäftigen, ein kurzer Bericht, wie ich das ganze umgesetzt habe.
Der Eingangsbereich meines Hauses ist über 2 Stockwerke angelegt. Man kann also beim Betreten des Hauses vom Erdgeschoss bis zum Speicherboden schauen.
Als ich angefangen habe zu klettern, habe ich mir auch angefangen zu überlegen, ob es nicht cool wäre, dort eine eigene Kletterwand einzubauen. Wer hat schon eine 5,20 m hohe Wand im Flur!
Die Idee einer eigenen Kletterwand ist in mir mehrere Jahre gereift und schließlich habe ich mich entschlossen, einen Plan zu erstellen.
Um erst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie so eine Wand aussehen kann, habe ich mir mit SketchUp eine digitale Wand gebaut.
Meine Wand sollte 2,5 m breit und 5,20 m hoch werden. Ab dem ersten Stock sollte die Wand einen „Überhang“ von 10° haben, um nicht zu schnell zu einfach zu werden.
Als Material habe ich mich für Multiplex-Platten mit einer Dicke von 21 mm entschieden, die auf ein Holzgerüst geschraubt werden.
Angefangen habe ich mit dem Grundgerüst aus gehobelten 4-Kant-Hölzern mit den Maßen 60×60 mm. Gehobelt deswegen, damit diese nicht so staubanfällig sind. Ist ja schließlich mein Flur!
Die Balken, wie auch die späteren Platten, sitzen nicht direkt auf den Fliesen auf, sondern sind mit einer Gummimatte getrennt. Zum einen zur Schalldämmung, aber auch falls der Boden mal nass ist.
Die Verankerung an der Wand wurde mit 120 mm Langschaftdübeln im Abstand von 30 cm an der Wand realisiert.
Ich habe alle Schrauben als Torx gekauft, das würde ich auch empfehlen, da es die Arbeit doch ungemein erleichter!
Ich habe alle Schrauben als Torx gekauft. Das würde ich auch jedem empfehlen, da es die Arbeit doch ungemein erleichtert!
Meine Holzplatten haben eine Höhe von 1,25 m. Das bedeutet, ich habe im Abstand von 1,25 m Querbalken gesetzt, um die Platten dort festzuschrauben, wo Sie aneinander stoßen.
Die benötigten Multiplex-Platten wurden vom Schreiner nach meinen Wünschen passend zugeschnitten. Die Platten waren auch das teuerste an dem ganzen Vorhaben.
(Ein Kostenübersicht folgt am Ende!)
Zum Bohren der Löcher, über die später die Griffe befestigt werden, habe ich mir eine Schablone aus Pappe gebastelt, die ich immer wieder aufgelegt und auf den Platten angezeichnet habe.
Der Abstand der Löcher betrug 15 cm, diagonal versetzt. Es geht auch ein einfaches rechteckiges Raster, aber so fand ich es optisch ansprechender.
Die Löcher werden von „vorne“ gebohrt und von der zukünftigen Rückseite der Platte werden dann die Muttern reinschlagen.
Wenn diese etwas schief sitzen, macht nichts, das zieht der erste Griff gerade.
Hier sitzen schon die ersten 2 Platten an der Unterkonstruktion. Ich musste für die Flurlampe ein Rechteck aussägen, das ich dann mit einer matten Plexiglasscheibe (Reststück aus dem Baumarkt) wieder verschlossen haben.
Um weiter zu bauen, musste ich mir vom Baumarkt ein Gerüst leihen, das in meinen Flur passt und hoch genug ist. Ich habe eins für 50€/Wochenende gefunden.
Um das Gerüst zu stabilisieren, habe ich Bohrhaken-Laschen an die unteren, fertigen Wände geschraubt und das Gerüst verzurrt. Auf dem oberen Bild sieht man schon die Unterkonstruktion für den Überhang. Der schräge Balken ruht auf einem Winkel und ist zusätzlich an den Balken dahinter geschraubt.
Um die elendig schweren Platten da hoch zu bekommen, habe
ich als erstes die Seil-Sicherung eingebaut. Hierzu habe ich einen Dachbalken vom Speicher aus durchbohrt und mit einem Gewindestab eine Öse an die Decke gehängt. Zusätzlich habe ich später noch eine Umlenkkette an die tatsächliche Wand geschraubt.
Hier noch ein Bild wo der Umlenker an der Decke und der Wand
festgeschraubt ist. Redundant. 🙂
Jetzt konnte ich die verbleibenden Platten mit Bohrhaken-Laschen versehen und mit Hilfe von Express-Sets und einem Kletterseil an ihre Position ziehen. So stabilisiert war es möglich, die
Platten relativ bequem festzuschrauben.
Für die Ecke habe mir selbst passenden Stücke zurechtgeschnitten, da hier mit Schwankungen beim Bau zu rechnen war.
Als Schutz für Boden und Kletterer habe ich mir ein Crashpad zugelegt, das den letzten Meter abfedert, der nicht mit dem Seil zu sichern ist.
Sieht man hier an der Wand lehnen.
Schön, dass du es bis hier unten geschafft hast. 😉 Falls du auch so ein Projekt planst, kann ich dir gerne Fragen beantworten!
Tim
Benötigte Materialien und Werkzeuge
Danke für die tollen Anregungen. Könntest Du noch ein Bild einstellen, wie Du Dein Sicherungsseil oben angebracht hast? Vorab vielen Dank dafür.
Hallo Stephan. Ich habe mal einen Bildausschnitt davon vergrößert und mit eingebaut. Der Umlenker ist so ähnlich wie der verlinkte.
Hi
Echt cool was du da gemacht hast. Ich möchte wissen welches Holz du bei dem Grundgerüst benutzt hast. Danke schon voraus für die Antwort. MFG
Danke! 😀
Die Kanthölzer sind ganz billiges Nadelholz, also Kiefer oder so. Du solltest nur schauen, dass es auch wirklich gerade ist. 🙂
Hey 🙂
Sieht echt klasse aus. Suche mir auch gerade Ideen
um den Eigenbau in der Wohnung zu realisieren,
danke für die gute Anleitung.
Gruß
Hi,
würden uns freuen, wenn du unseren Beitrag zum Kletterwandbau bei Dir im Blog auch verlinken würdest.
http://kletterlaune.de/bau-einer-boulderwand-kletterwand/
Gruß flo